Sicherheitsstufen und Widerstandsgrade

Tresore mit einer ausgewiesenen Sicherheitsstufe bzw. einem ausgewiesenen Widerstandsgrad sind von unabhängigen und europaweit anerkannten Institutionen wie der VdS Schadenverhütung GmbH oder der European Security Systems Association (ESSA) e. V. zertifiziert worden. Die wichtigsten Normen für den Einbruchschutz eines Tresors sind die EN 1143-1 und EN 14450.

Widerstandsgrade nach EN 1143-1 und 1143-2 (VdS 2450 und 2528)

In den Normen EN 1143-1 und EN 1143-2 sind die Anforderungen und Prüfverfahren festgelegt, nach denen Wertschutzschränke, Wertschutzraumtüren und Wertschutzräume (EN 1143-1) bzw. Depositsysteme (EN 1143-2) auf ihren Einbruchschutz getestet werden. Grundlage für die Zertifizierung sind umfangreiche Aufbruchtests mit verschiedenen mechanischen und thermischen Einbruchwerkzeugen, die z. B. von der VdS Schadenverhütung GmbH durchgeführt werden. Nur Tresore, die diesen Tests standhalten, erhalten als Qualitätssiegel eine entsprechende Prüfplakette von Zertifizierungsstellen wie der VdS oder der ESSA.

Sicherheitsstufen nach EN 14450 (VdS 2862)

Die EN 14450 legt die Prüfverfahren für Sicherheitsschränke fest. Es werden die Sicherheitsstufen S 1 und S 2 unterschieden. Die Sicherheitsanforderungen dieser Norm liegen unterhalb der Anforderungen der EN 1143-1, aber oberhalb der Anforderungen nach VDMA 24992.

Sicherheitsstufen nach VDMA (bis 31.12.2003)

Stahlschränke können als Sicherheitsstufe A bzw. B nach VDMA 24992 bezeichnet werden, wenn die Anforderungen des Einheitsblattes VDMA 24992 (Ausgabe Mai 1995) als Bauvorschrift für diese Schränke erfüllt sind. Nach Rücknahme des Einheitsblattes durch den herausgebenden VDMA ist auch die Marktüberwachung durch ihn entfallen. Die Einhaltung dieser Anforderungen wird bei unseren Tresoren jedoch auf einem Typenschild bestätigt (Eigenkonformitätserklärung). Nähere Informationen finden Sie HIER auf den Seiten der ESSA e. V.

Der Widerstandsgrad bzw. die Sicherheitsstufe eines Tresors ist unter anderem wichtig für die Versicherungseinstufung des Tresorinhalts.
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* Die angegebenen Versicherungssummen sind unverbindliche Richtwerte, basierend auf den VdS-Publikationen VdS 0961, VdS 2333 und VdS 3134. Die Versicherungssummen erhöhen – in der Regel verdoppeln – sich beim Anschluss des Tresors an eine Einbruchmeldeanlage (EMA).
** Stand 05/95. Das VDMA-Einheitsblatt 24992 wurde zum 31.12.2003 vom VDMA zurückgezogen.

Feuersicherheit und Feuerschutz

Tresore mit Feuerschutz nach EN 1047-1
schützen den Inhalt des Tresors eine bestimmte Zeit – 60, 90 bzw. 120 Minuten – vor Feuer, Brandgasen und Löschwasser. Sie müssen den härtesten Feuertest der Materialprüfungsanstalt der Technischen Universität Braunschweig überstehen. Dabei wird der Tresor 60, 90 bzw. 120 Minuten auf 1090°C erhitzt und anschließend aus 9,15 m Höhe auf ein Kiesbett gestürzt. Das entspricht einem Sturz aus dem 3. Stockwerk eines brennenden Gebäudes. Während des Tests darf die Temperatur im Inneren des Tresors nur um eine bestimmte Gradzahl ansteigen. Mehr zum sogenannten Braunschweig-Test finden Sie HIER.

Feuergeschützte Tresore nach EN 15659 (Leichte Brandschutzschränke)
schützen Dokumente und Wertgegenstände 30 bzw. 60 Minuten gegen Hitzeeinwirkung (LFS 30 P bzw. LFS 60 P). Damit liegen die Anforderungen unterhalb von S 60 P nach EN 1047-1.

Ein Schrank der Sicherheitsstufe A nach VDMA 24992 (05/95) ist schon sicherer als z.B. ein Wohnzimmer- oder Kleiderschrank. Bei Sicherheitsstufe B vermindert die Feuerschutzisolierung nach DIN 4102 die Hitzeentwicklung im Tresor.